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Schon lange kein Geheimtipp mehr, aber in jedem Fall eine Reise wert, ist der heilige Affenwald von Ubud. Offiziell heißt diese Oase der Entspannung, wenn man gut mit den Affen klarkommt, Sacred Monkey Forest Sanctuary. Der indonesische Name lautet Padangtegal Mandala Wisata Wanara Wana. Es ist ein kleiner Naturpark mit dem Tempel Pura Dalem Agung Padangtegal und einer ganzen Menge fideler und aufgeschlossener Affen. Beeindruckend sind aber auch die über 180 verschiedenen Arten von Bäumen, die in diesem Naturpark Wurzeln geschlagen haben. Wir wollen Ihnen den Monkey Forest Ubud etwas näher bringen und Ihnen einige Tipps für das Verhalten im Heiligtum an die Hand geben.

Was ist der Monkey Forest Ubud?

Beim Sacred Monkey Forest Sanctuary handelt es sich zuallererst einmal um eine hinduistische Tempelanlage, die den Einheimischen wirklich sehr wichtig ist. Der heilige Affenwald gehört dem Dorf Padangtegal und es steht ihm ein Governing Council für den heiligen Affenwald vor. Die Pedangtegal Wenara Wana Foundation hat zum Ziel einerseits die heilige Integrität der Stätte zu sichern und andererseits den Affenwald zu fördern und Besuchern aus der ganzen Welt zugänglich zu machen. Ein Spagat, der nicht immer klappt, aber in die richtige Richtung geht.

Nur 800 Besucher zählte der Monkey Forest noch im Jahr 1986. Heute sind es mehr als 15.000 pro Monat, die sich die heilige Stätte mitten in der Natur ansehen. Sollten Sie selbst den Monkey Forest einmal besuchen oder schon besucht haben, werden Sie von den teilweise mit großen Bussen anreisenden Touristengruppen ein Lied singen können. Daher zählt zu den Hauptzielen der Foundation die Aufklärung der Menschen über die Wichtigkeit der Erhaltung der kulturellen und natürlichen Ressourcen des heiligen Affenwaldes. Dafür überwacht ein Team qualifizierter Mitarbeiter den täglichen Betrieb im Monkey Forest. Lokale Führer und Mitarbeiter stehen bereit, um Ihnen während des Besuches zu helfen.

Naturpark mit Tempeln und Affen

Im Monkey Forest in Ubud folgt man dem Konzept des Tri Hita Karana, den drei Wegen zur Erlangung spirituellen und physischen Wohlbefindens. Das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur soll hier gefördert werden. Das Zusammenspiel wird im Monkey Forest in einem Mix aus faszinierenden Bäumen, wild lebenden Affen, aktiven heiligen Stätten der Gläubigen und den Touristen erzeugt.

Die Affen im Monkey Forest

Affen finden Sie auf Bali grundsätzlich überall, denn die Tiere sind auf Bali heilig. Doch im Monkey Forest in Ubud begegnen Sie ihnen gleich scharenweise. Mehr als 700 Langschwanzmakakaen, auch Javaneraffen, tummeln sich hier auf den Bäumen, unter den Bäumen, in Gebüschen und sogar auf den Touristen. Denn diese betrachten die Affen als stetige Futterquelle. Solange sie nichts Essbares wittern, spielen sie, toben herum, widmen sich der Fellpflege und weiteren Dingen, die zu ihrem ganz normalen natürlichen Leben gehören. Doch wehe, es kommt ihnen der Geruch von Essen in die Nase. Dann werden die Makaken ganz wild und versuchen, an das Futter zu gelangen, egal, ob es für sie geeignet ist oder nicht.

Javaneraffen im Monkey Forest in Ubud auf einem BesucherSie betteln, sie schreien wild oder greifen auch einfach zu und nehmen sich, was sie wollen. Dabei nehmen sie keine Rücksicht darauf, ob die Dinge, die sie ergattern, auch wirklich essbar sind. Sonnenbrillen, Schlüssel und auch Telefone landen in ihren Krallen und werden nur schwerlich wieder herausgegeben.

Das besondere Merkmal der Javaneraffen ist, wie der Name Langschwanzmakaken auch vermuten lässt, ein besonders langer Schwanz. Mit 40 bis 65 Zentimetern sind die Schwänze oft länger als der gesamte Körper der quicklebendigen Affen. Die Javaneraffen sind grau-braun bis rötlich-braun und das Gesicht ist leicht bräunlich gefärbt. Oft haben die Äffchen Backenbärte oder eine weiße Zeichnung am Augenlid, was ihnen ein richtig freches Aussehen verleiht. Sie sind Allesfresser und die Männchen haben beeindruckende Zähne. Die Affen leben inmitten des Parks in einem ziemlich ursprünglichen Urwald. Wenn Sie über die wunderbar schattigen Wege im Monkey Forest spazieren, können Sie die vielen gewaltigen Bäume bewundern. Einige von Ihnen werden als heilige Bäume angesehen.

Tempel und Drachentreppen

Sacred Monkey Forest Sanctuaryr ist trotz der ihn bevölkernden Affen, die wohl der Hauptgrund für den touristischen Zustrom sind, vor allem ein Ort der Begegnung und des Kontaktes der einheimischen Bevölkerung mit der spirituellen Welt. Im Naturpark finden Sie deshalb auch drei hinduistische Tempel, in denen religiöse Handlungen und Zeremonien abgehalten werden. Vielleicht haben Sie sogar das Glück, eine Prozession zu erleben. Der Haupttempel im Monkey Forest ist der hinduistische Pura Dalem Agung Padangtegal. Er wird auch der Great Temple of Death genannt. Erbaut wahrscheinlich im 14. Jahrhundert, ist er wunderschön restauriert, auch wenn man ihm das nicht unbedingt ansieht. Das Vulkangestein, aus welchem die meisten Tempel auf Bali gebaut sind, verwittert sehr schnell.

Gegenüber des Todestempels befindet sich der Einäscherungstempel Pura Prajapati. Hier finden noch heute Verbrennungen statt. In einem Sarkopharg in der Gestalt eines Bullen befindet sich der Tote und wird mit ihm verbrannt. Dabei werden den Göttern Opferungen erbracht und Barong-Tänze aufgeführt. Als Tourist kann man dabei zusehen, vorausgesetzt, man trägt ein weißes T-Shirt oder besser noch einen Sarong.

In der Nähe einer riesigen Würgefeige befindet sich der Badetempel der heiligen Quelle. Man erreicht den Holy Spring Bathing Temple oder indonesisch Padangtegal Mandala Wisata Wanara Wana über die Drachentreppe. Dieser Tempel dient der spirituellen Reinigung, denn dem Quellwasser schreiben die Einheimischen eine besondere Heil- und Reinigungskraft zu. Zum Beispiel werden die Knochen und die Asche nach den Verbrennungen in die heilige Quelle eingetaucht und die Gäste der Bestattung nehmen ein reinigendes Bad.

Tipps für das Verhalten im Monkey Forest auf Bali

Ein paar Tipps wollen wir Ihnen natürlich noch mit auf den Weg geben, ehe Sie in den Monkey Forest stürmen. Der richtige Umgang mit den Affen, aber auch mit den heiligen hinduistischen Stätten ist wichtig, wenn Sie das Gleichgewicht und die Harmonie dieses Ortes nicht stören wollen.

  • Die wichtigste Regel: Kaufen Sie das Futter für die Affen vor Ort. Es werden Bananen und andere Früchte angeboten, die zum natürlichen Speiseplan der Makaken gehören. Jegliches Industriefutter sollten Sie in jedem Fall zu Hause lassen.
  • Verstauen Sie alle wichtigen Sachen gut in Ihrem Rucksack, im Innern! Alles, was herausragt oder irgendwo baumelt, sehen die Affen als Beute an und stibitzen sie. Sollten Sie in einen Kampf um eine Banane oder auch die Sonnenbrille geraten, bewahren Sie Ruhe und überlassen den Affen am besten den Gegenstand. Die Mitarbeiter helfen Ihnen, die geklauten Sachen wieder zu bekommen.
  • Es kann passieren, dass man gebissen wird, vor allem, wenn man die Affen nicht mit der nötigen Ruhe und dem Respekt behandelt. Suchen Sie dann unbedingt einen Arzt auf, um sich vor Tollwut und anderen Krankheiten zu schützen.
  • Auch wenn die kleinen Babyaffen noch so niedlich anzusehen sind, sie sind genauso wenig Kuscheltiere wie ihre erwachsenen Mütter und Väter, die oftmals in der Nähe sind. Es sind Wildtiere und so sollten Sie sie auch behandeln.
  • Gönnen Sie sich ruhig eine geführte Tour durch den Monkey Forest Ubud, denn so lernen Sie nicht nur die Affen kennen, sondern erfahren auch noch viel Wissenswertes über die balinesische Kultur.

Langschwanzmakaken im Monkey Forest Ubud

Wissenswerte Fakten zum Monkey Forest

Der heilige Wald der Affen ist täglich zwischen 08:30 und 18 Uhr geöffnet. Bringt Zeit mit, um den Monkey Forest wirklich genießen zu können. Der letzte Einlass ist 17:30 Uhr.

Der Eintrittspreis liegt bei 50.000 Indonesische Rupiah für Erwachsene und 40.000 Rupiah für Kinder. Das ist wirklich extrem günstig und entspricht ungefähr 3 Euro.

Sie erreichen das Heiligtum mit öffentlichen Bussen oder starten auf der Hauptstraße in Ubud in Richtung Süden in die Jalan Hanoman, die nach rechts hinführt.

Der Wald erstreckt sich auf einer Fläche von 12,5 Hektar und beherbergt mehr als 700 Affen, hauptsächlich Langschwanzmakaken.

Der Monkey Forest ist vor allem eine heilige, religiöse Stätte. Achten Sie auf angemessene Kleidung während Ihres Besuches. Wir empfehlen einen Sarong, wenn Sie den Tempel und sein Gelände betreten.

Weitere Affenwälder auf Bali

Der sacred Monkey Forest Sanctuary ist nicht der einzige Affenwald auf Bali. Es gibt noch einige weitere und drei davon wollen wir an dieser Stelle noch kurz erwähnen.

Ein paar Kilometer nördlich von Denpassar liegt der Sangeh. Dieser Affenwald zeichnet sich, neben den Affen natürlich, besonders durch seine hohen Muskatnuss-Bäume aus.

Noch ein paar Kilometer weiter, drei an der Zahl, finden Sie den Alas Kedaton. Dieser Affenwald hat ebenfalls einen Tempel, der aber für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Dafür finden Sie hier eine große Kolonie von Flughunden, die ganz entspannt an den Bäumen hängen.

Viele Affen finden Sie auch beim Tempel Ulu Watu. Zugegeben, dies ist kein wirklicher Monkey Forest, denn der Tempel steht auf einer beeindruckenden Klippe und ist nicht von Wald umgeben. Doch es gibt viele Affen an diesem Tempel, der zu den sechs Schlüsseltempeln, Balis spirituellen Pfeilern gehört. Wir erzählen Ihnen ein anderes Mal mehr über dieses Bauwerk.

Gunung Kawi Tempel in Ubus Bali

Die Künstlerstadt Ubud

Nicht nur der heilige Wald der Affen ist in Ubud absolut sehenswert, sondern auch die Stadt an sich und ihre weitere Umgebung lädt zum Verweilen ein. Ubud ist ein wahres Mekka der Kunst und Kultur und liegt inmitten eines bezaubernden Gegensatzes von beeindruckenden Tempeln und grünen Reisfeldern. Die Bewohner sind gastfreundlich und herzlich, die Ruhe der Natur ist Balsam für die Seele und der Zauber der Tempel umfließen die Sinne.

Magie der Tempel

Auf Bali finden sich viele Tempel, aber leider auch immer sehr viele Touristen, die bewaffnet mit Kamera und Selfiestick diese Orte der Ruhe erkunden. Im Norden der Stadt Ubud gibt es sie noch: die Orte der Ruhe und Harmonie, die noch nicht von Touristen überrannt sind. Einer davon ist der Pura Gunung Kawi Sebatu, ein Tempel in einem grünen Tal, unweit der Hauptstraße. Der Tempel hat verschiedene Wasserbecken und einen romantischen Pavillon inmitten heiliger Quellen. Moosüberwucherte Mauern zeigen wunderschöne Steinmetzkunst. Ein Ort, an dem man den spirituellen Geist des Hinduismus noch wirklich spüren kann.

Ubud – Kulinarisches Paradies

Das kulinarische Angebot der Restaurants in Ubud ist geradezu einzigartig. Schon die ausgefallenen Einrichtungen der kleinen Restaurants sind einen Blick ins Innere wert. Und wenn man dann schon einmal drin ist, sollte man sich die vielseitigen Genüsse auch nicht entgehen lassen. Indische Garküchen haben hier ihren Platz, genauso wie traditionelle Warongs, vegane Restaurant oder auch Lokale, die ausschließlich mit Zutaten aus der näheren Umgebung kochen. Es gibt Seafood-Grills und Fruchtbars, die mit tausend Köstlichkeiten locken. Und auch Trends finden Sie hier: grüne Smoothis, Shia-Bowls und Cup-Cakes gehören ebenfalls zur kunterbunten kulinarischen Welt von Ubud.

Beeindruckende Tänze

Ein besonderes Highlight in Ubud ist der traditionelle Kecak-Tanz. Eine Tanzaufführung, eher ein Drama, wird dabei von einem Chor von bis zu 100 Sängern begleitet. Alles dreht sich dabei um den hinduistischen Epos Ramayana, der in einem beschwörenden Gesang und dazu passenden Bewegungen dargestellt wird. Die kostümierten Tänzer erzählen in einer atemberaubenden Aufführung mit Kerzen und viel Magie die Geschichte der Prinzessin Sita, dem Dämon Ravana und dem Affengeneral Hanuman.

Ruhe in den Reisfeldern

Wenn man auf Bali unterwegs ist, viel sieht, viel isst, sich zwischen den Affen und in lauten Restaurants bewegt, verspürt man schon manches Mal den dringenden Bedarf nach etwas Ruhe. Da kommen die idyllischen Reisterrassen rund um Ubud gerade recht. Abseits der Souvenirläden und des quirligen Lebens kann man in den Reisfeldern wunderbar entspannen. Ubud ist noch nicht ganz so überlaufen und es gibt so einige Ecken, an denen man zur Ruhe kommen kann. Die Balinesen sind hier unserer Meinung nach noch ein bisschen gelassener als in anderen Gegenden des Landes.  Besondere Entspannung finden Sie nicht nur bei einem Spaziergang über die Reisfelder, sondern wenn Sie gleich Ihre Übernachtung in den Feldern buchen. Es gibt Bungalow-Anlagen, die absolut zu empfehlen sind und in denen Sie mitten in der Natur tiefe Entspannung finden können.

die drei affen dekorationsfiguren

Wir hoffen, wir haben Ihnen jetzt richtig Lust gemacht auf eine Reise nach Ubud. Nicht nur die Affen, sondern auch wundervolle Natur, grandiose offene Menschen und natürlich ein hervorragendes Essen erwarten Sie dort. Ganz sicher wird das nicht unser letzter Bericht zu fantastischen Orten auf Bali und in Indonesien gewesen sein. Haben Sie noch Tipps und Anregungen? Dann schreiben Sie uns doch gern einen Kommentar. Wir freuen uns darüber!

 

Der Monkey Forest in Ubud – Von Affen und Tempeln
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