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Reisfelder und Reisterrassen sind in ganz Indonesien zu finden. Sie prägen die Landschaft, vor allem auf Bali. Die zahlreichen Quellen und fruchtbaren Böden des Landes bieten beste Bedingungen für den Anbau von Reis. Der Reis ist als Hauptnahrungsmittel aus Bali nicht wegzudenken und man baut ihn noch heute im uralten Nassreisfeldbau an. Was wir davon sehen, ist meist nicht die harte Arbeit, die hinter dem Reisanbau steckt, sondern die wunderschönen Reisterrassen, die das Erscheinungsbild Indonesiens so stark prägen. Einige dieser Himmelstreppen, wie die Bewohner sie auch manchmal nennen, sind vor allem in Bali weltberühmt. Eine davon sind die Tegallalang Reisterrassen, auch unter dem Namen Ceking Rice Terrace bekannt.

In jedem Jahr zieht diese Reisterrasse die Touristen an. Das liegt nicht nur an ihrer beeindruckenden Schönheit, sondern sicherlich auch an der Nähe zum Ubud, wo sich sowieso schon viele Touristen tummeln. Wir stellen Ihnen die Tegallalang Reisterrassen heute vor und geben einige Tipps für Ihren Besuch im nördlichen Ubud.

Was sind Reisterrassen?

Reisterrassen werden in Asien und vor allem China schon seit mehr als 3000 Jahren angelegt. Diese Form des Anbaus ist perfekt und sieht auch noch wunderschön aus. Nassreis kann nur auf Ebenen wachsen, die mit Wasser überschwemmt sind. Nun ist das Verteilen von Wasser auf großen flachen Ebenen wesentlich schwieriger, als das lebensnotwendige Nass von oben nach unten zu verteilen. Deswegen sind die Reisfelder terrassenförmig angelegt. Von der obersten bis zur untersten Terrasse wird das Wasser über ein System von Bambusrohren, Gräben und Kanälen verteilt. Das ist aber auch das Einzige, was in den Reisterrassen automatisch funktioniert. Der gesamte Anbau des Reis von der Saat bis hin zur Ernte ist Handarbeit.

Während der Reifung gibt es auch keine Pause, denn dann müssen die Reisfelder von Unkraut und vor allem Ungeziefer befreit werden. Viele Reisbauern helfen sich gegenseitig und bewältigen die enorme Arbeit gemeinsam. An den Reisterrassen in Asien sieht man, dass es möglich ist, auch mit monokulturellem Anbau die Natur nicht zu schädigen. Sie können sich davon auch auf vielen Reisterrassen in Indonesien, vor allem auf Bali, überzeugen. Eine der schönsten ist eben Tegallalang, zu der wir Sie jetzt mitnehmen.

Bedeutung der Tegallalang Reisterrassen

Natürlich sind die Tegallalang Reisterrassen nicht die einzigen Reisfelder auf Bali, die so angelegt sind. Aber sie zählen zu den bekanntesten und vielleicht auch zu den schönsten ihrer Art. Berühmt sind sie auch für das traditionelle kooperative balinesische Bewässerungssystem, das Subak. Dieses soll schon im achten Jahrhundert von Rsi Markandeya, einem heiligen Mann, eingeführt worden sein. In Tegallalang finden Sie die drei prächtigsten Terrassen für den Reisanbau im Ubud. Weitere Reisterrassen in der Nähe, wie in den Dörfern Pejeng und Campuhan,sind dicht schwer zu finden

Wann die Tegallalang Reisterrassen angelegt wurden, kann man heute nicht mehr nachvollziehen. Für die Bewohner gehören sie seit ewigen Zeiten genauso dazu wie die aufgehende Sonne oder die Tempel. Apropos, an jeder Reisterrasse steht ein Schrein. Er ist der Göttin Dewi Sri geweiht. Sie ist für den Reis zuständig. Mit kleinen Opfergaben erbitten sich die Reisbauern jeden Tag ihre Hilfe und ihr Wohlwollen. Auffällig sind auch die vielen Enten, die Sie an den Reisterrassen auf Bali finden. Die Enten haben allerdings keine religiöse Bedeutung. Sie sind einfach nur hervorragende Ungeziefervernichter und schützen den Reis vor Schädlingen.

Blick auf die Tegallalang Reisterrassen

Tipps für einen Besuch der Tegallalang Reisterrassen

Wenn Sie einen Ausflug zu den Tegallalang Reisterrassen planen, verbinden Sie dieses Naturerlebnis am besten mit einem Abstecher zum berühmten Tempel Pura Tirta Empul. Er ist ein Quellheiligtum und gehört zu den wichtigsten Tempeln auf Bali. Die heilige Quelle können Sie nicht nur besichtigen, sondern auch in das Wasser steigen. Das heilige Wasser schützt vor Krankheiten und dient der spirituellen Reinigung.

Außerdem wartet das kleine Dorf Pakudui auf Besucher. Hier erwartet Sie Handwerkskunst auf höchstem Niveau. Außergewöhnliche Schnitzereien und dekorative Holzarbeiten sind das Spezialgebiet der Handwerker hier. Zwischen den geschnitzten Löwen, Menschenfiguren, Hunden, Fröschen. Katzen und Kängurus finden Sie hier eine ganz besondere mystische balinesische Figur: den Garuda. Doch nun zu unseren Tipps für die Reisterrassen der Gegend.

Reise und Anfahrt zu den Tegallalang Reisterrassen

Der beste Ausgangspunkt ist natürlich das Städtchen Ubud, in dem selbst Sie schon viel entdecken können. Mit dem Auto oder dem Motorroller erreichen Sie die Reisterrassen in ungefähr 20 Minuten. Fahren Sie dafür einfach geradeaus nach Norden bis zu einem großen Kreisverkehr. Man erkennt ihn gut, denn es steht eine große Skulptur dort. Hier biegen Sie links ab und ab dann ist der Weg auch ausgeschildert. Fast bei den Terrassen angekommen, finden Sie auf der linken Seite viele Parkplätze.

Natürlich gibt es auch organisierte Reisen zu den Tegalllang Rice Terraces, die aber meist mit dem Besuch weiterer Sehenswürdigkeiten verknüpft sind. Es gibt Busreisen, bei denen auch der berühmte Affenwald oder auch der Tegenungang Wasserfall mit besucht wird. Auch wenn Sie nicht in Ubud oder in der Nähe eine Unterkunft gefunden haben, findet sich eine Tour, die die Stadt mit seinem tollen Künstlermarkt mit einbezieht. Für die Sportlicheren unter Ihnen werden auch E-Bike-Touren angeboten. Für welche Variante Sie sich entscheiden, hängt ganz von Ihrer Reiseplanung ab.

Eintrittspreise und Fotos

Grundsätzlich sind die Tegallalang Reisterrassen für jeden ohne Eintritt zubesichtigen. Aber schon am Eingang werden Sie auf Reisbauern und Dorfbewohner treffen, die um eine kleine Spende bitten. Diese beläuft sich auf ungefähr 10.000 IDR, also umgerechnet circa 70 Eurocent. Auch unterwegs treffen Sie noch zwei, drei Mal auf die Spendensammler. Halten Sie also möglichst immer ein paar kleine Scheine bereit, um wirklich alles erkunden zu können. Die Spenden, mancher nennt sie auch Wegzoll, sollen nach Aussage der Bauern dazu dienen, die Brücken und Wege zu erhalten.

An manchen Stationen, die einen besonders schönen Blick bieten, können Sie sich selbst fotografieren lassen oder die Bauern bei der Arbeit fotografieren. Dann möchten die Bauern und Bewohner eine kleine Spende für das Foto. Alles in allem sind die Wegzölle und Fotospenden aber überschaubar und sollten Sie nicht davon abhalten, dieses wunderschöne Naturgebiet anzuschauen.

Öffnungszeiten der Tegallalang Reisterrassen

Es gibt keine Öffnungszeiten. Sie können die Reisterrassen den ganzen Tag und auch in der Nacht besuchen. Nachts werden Sie aber nicht viel davon sehen und den herrlichen Blick und das wunderbare Farbenspiel der Natur nicht so gut genießen können. Die Tegallalang Reisterrassen sind mittlerweile alles andere als ein Geheimtipp, sondern fast das Gegenteil, nämlich eine Touristenattraktion. Deswegen empfehlen wir Ihnen, den Besuch auf die frühen Morgenstunden zu legen oder sich die Reisfelder in den Stunden kurz vor Sonnenuntergang anzusehen. Zu diesen Zeiten sind die meisten Touristen noch nicht da oder schon wieder weg. Am besten ist ein Besuch übrigens in der Hauptsaison, wo zwar auch die meisten Touristen da sind, aber von Juni bis September regnet es auch am wenigsten.

Die Rückseite und die Vorderseite

Wir haben schon erwähnt, dass die Tegallalang Reisterrassen mittlerweile touristisch sehr erschlossen sind. Das äußert sich einerseits in den vielen Besuchern und andererseits darin, dass Sie vor allem an der Vorderseite und an den Zuwegen viele kleine Stände finden werden, an denen die Einheimischen ihre Waren anbieten. Natürlich gibt es hier viel Schönes zu entdecken. Tolle Schnitzereien, bunte Stoffe in traditionellen Mustern und Farben, Skulpturen und viele weitere Dekorationsartikel warten auf neue Besitzer. Auch kleine Stände mit Erfrischungen und Snacks gibt es. Wenn Sie es etwas ruhiger haben wollen, dann schauen Sie sich erst die Vorderseite an und gehen dann in den hinteren Bereich. Dort ist es wesentlich ruhiger und Sie können die Reisterrassen in ihrer urigen Art genießen.

Weitere lohnenswerte Reisterrassen auf Bali

Natürlich sind die Tegallalang Reisterrassen nicht die einzigen, die Sie sich auf Bali ansehen können. Es gibt noch viele weitere lohnenswerte Ziele. Einige der schönsten Reisfelder wollen wir Ihnen zum Abschluss noch ans Herz legen.

Bali Reisfelder

Jatiluwih Reisterrassen

In der Mitte Balis liegen die herrlichen Reisterrassen von Jatiwulih. Von Ubud aus sind es ungefähr 40 Kilometer bis zu den weitläufigen Reisfeldern. Sie liegen auf 700 Metern Höhe und sind viel ruhiger als die Tegallalang Reisterrassen. Auch hier zahlen Sie an der Straße einen kleinen Obolus als Wegzoll. In der Nähe liegt Tabanan. Von da aus ist es gar nicht mehr weit zum Tempel Pura Luhur Batukau, dem Sie gern auch einen Besuch abstatten können.

Munduk Reisterrassen

Um einiges höher liegen die Munduk Reisterrrassen. Auf 1.100 Metern Höhe sind die Reisfelder angelegt und bieten abseits der touristischen Massenziele viel Ruhe und Entspannung. Einige Restaurants in der Nähe laden zum Rasten ein. Der hinduistische Tempel Pura Ulun Danu Bratan ist nicht weit entfernt und lohnt sich auf jeden Fall.

Sidemen Reisterrassen

Das kleine Dorf Sidemen ist noch sehr ruhig und nicht touristisch überlaufen. Die schönen Reisfelder laden zum Spazierengehen und Entspannen ein. Hier genießen Sie die unberührte Natur, aber sind dennoch nicht in einer Einöde. Es gibt so einige Loomen, Hotels und Homestays, die die Touristen beherbergen. Restaurants und Cafés laden zum Verweilen ein. Sidemen ist auch ein guter Ausgangspunkt, um eine Tour zum höchsten Berg von Bali zu unternehmen, Der Gunung Agung ist 3142 Meter hoch und eine tolle Attraktion. Auch Ausflüge zum heiligen Tempel Pura Besakih oder dem Klung Klung Wasserpalast bieten sich von Sidemen aus an.

Soka Reisterrassen

Die Soka Reisterrassen liegen nicht im Inneren des Landes, sondern an der Küste Balis. Wer also auch einen Strandaufenthalt eingeplant hat, muss auf die Besichtigung und die faszinierende Natur der Reisfelder nicht verzichten. Wer sich nach Soka begibt, kann natürlich auch noch etwas mehr als die Reisfelder und den Strand entdecken. Nahe Ausflugsziele sind der Bali Butterfly Park und der Tanah Lot Tempel.

Das war sie auch schon, unsere kleine Reise zu den Reisterrassen Balis. Natürlich haben nicht alle den Weg in unserem Artikel gefunden, aber einige der schönsten wollten wir Ihnen nicht vorenthalten. Wir hoffen, wir konnten Ihnen ein wenig Lust darauf machen und vielleicht besuchen Sie auf Ihrer nächsten Reise nach Bali die Tegallalang Reisterrassen oder auch eines der anderen wunderbaren Reisfelder der Insel.

 

Die Tegallalang Reisterrassen auf Bali
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