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Viele unserer Kunden fragen uns beim Kauf einer Buddha-Statue, ob die verschiedenen Handhaltungen eigentlich eine tiefere Bedeutung haben. Gern erklären wir dann, was die Bedeutung der Mudras, denn so nennt man die Handhaltung eines Buddha, versinnbildlichen. Da bietet es sich doch an, gleich einen ganzen Beitrag in unserem Blog darüber zu schreiben, dachten wir uns. Und nun ist er da, der Artikel über die Mudra – die Bedeutung der Handhaltung des Buddha, damit Sie nun vorher wissen, was Ihre neue Buddha-Figur ausdrückt und in Ihrem Garten oder Zuhause für eine Stimmung erzeugt.

Die Bedeutung von Buddha-Statuen

Buddha-Statuen dürfen im Hinduismus und Buddhismus nicht fehlen. Sie sind das Abbild (oft in idealisierter Form) des Buddha und sind eigentlich nicht als Dekoration oder Kunstwerk erschaffen. Bei gläubigen Buddhisten oder Hinduisten geht es vielmehr darum, den Betrachter der Buddha-Statue zu belehren, zu erinnern an die Weisheiten des Buddha. Erschafft ein Gläubiger eine Buddha-Statue, dann gilt dieses als gute Tat und wirkt sich positiv auf die Wiedergeburt aus.

Mittlerweile jedoch finden sich die Buddha-Statuen in vielen Gärten und Wohnungen von Nicht-Gläubigen. Buddha- Statuen werden aber nicht nur wegen ihrer dekorativen Wirkung aufgestellt, sondern symbolisieren auch für Nicht-Gläubige Meditation, Zentrierung, Stille und Erleuchtung. Allein das Betrachten einer Buddha-Statue erzeugt bei vielen Menschen eine Form der inneren Ruhe, der Gelassenheit und Entspannung. Buddhas strahlen eine positive Energie aus und sind deswegen als Symbole der Kraft und der Ruhe beliebt. Das gütige und wissende Lächeln des Buddha hat man sofort vor seinem inneren Auge, wenn man nur über ihn liest.

 Händepositionen bei Buddha

Das Erscheinungsbild des Buddha

Buddha wird als Statue oder Skulptur immer gleich bzw. extrem ähnlich dargestellt. Die besondere Darstellung von Körpermerkmalen hat jeweils eine eigene Bedeutung und alles in allem macht die Wirkung eines Buddhas auf uns Menschen aus. So wird Buddha immer bekleidet mit einer Toga oder einem fast durchsichtigen Gewand abgebildet. Die Augen sind immer halb geschlossen, was auf seine Weltentrücktheit hinweisen soll. Sein Ushnisha, die Erhebung oder der Haarknoten am Hinterkopf des Buddha, zeigt seine Offenheit und Weisheit als erleuchtetes Wesen. Der Hals besteht aus drei Ringen und die weiteren Körperproportionen sind dem angepasst. Athletische Buddhas sieht man im Prinzip gar nicht mehr.  In China und Japan wird Buddha sogar oft extrem fettleibig dargestellt.

Die Ohrläppchen der Darstellungen des Buddha sind immer durchstochen und hängen herab. Dies ist ein Zeichen dafür, dass er Schmuck trägt, was wiederum ein Zeichen seiner königlichen Abstammung ist. Die Finger sind sehr lang und feingliedrig und in mehreren charakteristischen Handhaltungen, den Mudras, die wir Ihnen noch detailliert erklären werden, angeordnet.

Buddha liegend mit Logo

Die Körperhaltungen von Buddha-Statuen

Buddha wird traditionell in den Körperhaltungen sitzend, stehend, schreitend und selten auch liegend dargestellt.

Stehende Buddhas haben die Füße stets parallel fest auf dem Boden zueinander aufgestellt und schauen den Betrachter direkt an.

Beim schreitenden Buddha liegt das Körpergewicht fest auf einem Bein, während das andere leicht gebeugt ist. Die Ferse ist etwas nach oben gestellt, um die Bewegung zu verdeutlichen.

Buddha zeigt sich meist auf der rechten Seite liegend und die rechte Hand stützt seinen Kopf. Dieser liegt meist auf einem dreieckigen Kissen. Die linke Hand liegt ausgestreckt an der linken Körperseite. Diese Darstellung findet sich oft in Thailand.

Beim sitzenden Buddha kann man drei Posen unterscheiden: die heroische, die Yogi-Pose und die europäische Pose. Bei der heroischen oder auch indischen Pose sitzt Buddha mit verschränkten Beinen auf dem Boden, wobei das rechte oben auf dem linken liegt. Um aufzustehen, muss Buddha lediglich nur das obere Bein nach vorn schwenken. In der Yogi- oder Andamantpose (auch Lotussitz genannt) sitzt der Buddha ebenfalls mit verschränkten Beinen, aber etwas komplizierter. In dieser Körperhaltung liegen die beiden Füße jeweils auf dem anderen Oberschenkel, also linker Fuß auf dem rechten und rechter Fuß auf dem linken Oberschenkel. Die Fußflächen zeigen nach oben. Das Aufstehen aus dieser Sitzposition ist ohne das Zuhilfenehmen einer Hand nicht möglich.

Mudra – Die verschiedenen Handhaltungen des Buddha

Die Handhaltungen des Buddha und anderer Gottheiten haben im Buddhismus und Hinduismus eine sehr große spirituelle Bedeutung. Mudras sind symbolische Handgesten und werden auch als Siegel bezeichnet. Die Handbewegungen bzw. Handstellungen werden nicht nur in den ikonischen Darstellungen, sondern auch im indischen Tanz als normale Alltagsgeste oder auch beim Yoga verwendet. Im Yoga haben sie nicht nur symbolische Bedeutung, sondern sollen auf Körper und Geist wirken, da gerade die Handgesten unter Berührung und Zusammenführung der Fingerkuppen Punkte der Akupressur ansprechen. Es gibt mehr als 100 solcher Mudra-Gesten. Die häufigsten wollen wir Ihnen nun vorstellen.

Furchlosigkeitgeste-Abhaya Mudra

Abhaya Mudra

Die Abhaya Mudra ist die Ermutigungsgeste oder auch Furchtlosigkeitsgeste. Manche Interpretationen sehen sie auch als Segnungsgeste. Wenn Sie also auf die Bezeichnung segnende Buddha-Statue treffen, dann kann damit ein Buddha mit der Abhaya Mudra gemeint sein. Die eigentliche Segnungsgeste ist allerdings eher die Varada Mutra. Die rechte Hand ist auf Brusthöhe erhoben und dem Betrachter geöffnet. Die Mudra weist auf eine Geschichte aus dem Leben des Buddha hin, in der er mit dieser Geste einen Fluss bändigte. Diese Mudra können Sie sowohl bei stehenden als auch an sitzenden Figuren finden.

 

Buddha Statue Varada Mudra sitzend mit Logo

Varada Mudra

Dies ist die Geste der Wunschgewährung, des Gnadenerweises oder auch der Segnungsgewährung. Die Hand hängt nach unten, die Handflächen sind nach außen gerichtet, und berührt nicht den Boden, meist aber das rechte Bein. Die fünf offenen Finger stehen für die fünf Perfektionen: die Moral, die Geduld, den Fleiß, die Großzügigkeit und die meditative Versenkung. Diese Geste ist Sinnbild für das Versprechen Buddhas, allen Menschen den Weg zur Erlösung zu zeigen.

 

 

Erdberühringsgeste-Bhumisparsa Mudra

Bhumisparsa Mudra

Die Bhumisparsa-Geste ist eine Mudra aus dem tibetischen Buddhismus. Auch die Erdberührungsgeste zieht ihre große Bedeutung aus der Geschichte des Buddha. Als Buddha unter dem Bhodibaum meditierte, störte ihn der Gott der sinnlichen Begierde, Mara, mit nackten tanzenden Mädchen. Der Buddha jedoch ließ sich nicht abbringen und seine Blicke ließen die Schönheit der Töchter Maras entschwinden. Mara wollte aber Buddha beweisen, dass er kein Recht habe, auf dem Boden zu sitzen und zu meditieren. Buddha senkte seine Hand zu Boden und rief Mutter Erde als Zeugin dafür an, dass seine Aussagen wahr seien und er durchaus dieses Recht habe. Bei dieser Mudra wird Buddha immer sitzend dargestellt, die Fingerspitzen der rechten Hand berühren die Erde. Die linke Hand liegt im Schoß, die Handfläche nach oben gerichtet.

 

Dharmacakra Mudra

Diese Geste wird mit zwei Händen vor der Brust gemacht. Dharmacakra bedeutet Drehen des Rades und symbolisiert den Moment der ersten Predigt Buddhas nach seiner Erleuchtung im Wildpark in Sarnath. Hier erläuterte Buddha seinen fünf Schülern die vier edlen Wahrheiten und den achtfachen Pfad, die Säulen des Buddhismus. Die Mudra steht für die Vermittlung der buddhistischen Lehre und wird manchmal auch als Predigergeste übersetzt. Die rechte Handfläche zeigt nach vorne, die linke nach oben. Daumen und Zeigefinger beider Hände berühren sich und zeigen so das Anschnipsen des Rades. Diese Geste spielt eine große Rolle bei der Darstellung des Buddhas der Zukunft, der nach langem Stillstand das Rad der Lehre wieder zum Laufen gebracht hat.

Vitarka Mudra

Die Vitarka Mudra ist die Geste der Diskussion und Argumentation. Es ist eine Geste des Lehrers. Vielleicht haben Sie diese Geste tatsächlich schon einmal bei einem Lehrer gesehen. Sie ist Bestandteil der soeben erläuterten Dharmacakra Mudra. Der rechte Arm ist dabei gebeugt, die Hand nach außen erhoben. Daumen und Zeigefinger werden aufeinandergelegt und formen einen Kreis. Dieser Kreis steht für den nicht enden wollenden Energiestrom, und die gesamte Geste symbolisiert das Leben Buddhas.

Meditationsgeste- Dhyana Mudra

Dhyana Mudra

Die Dhyana Mudra ist die Geste der tiefen Meditation, der Weisheit. Man findet sie nur bei sitzenden Buddhas. Die Hände liegen beide im Schoß. Auf der Handfläche der linken Hand ist der Rücken der rechten abgelegt. Meist berühren sich die Daumen an den Spitzen und ergeben das mystische Dreieck. Bei seiner letzten Meditation unter dem Bodhi-Baum verwendete Buddha diese Mudra, ehe er zur Erleuchtung kam.

 

 

 

Geste zur Abwehr der Dämonen-Karana Mudra

Karana Mudra

Das Karana Mudra soll Dämonen austreiben und negative Gedanken ausräumen. Hindernisse wie Krankheiten werden entfernt. Der Zeigefinger und der kleine Finger sind dabei angehoben, die anderen Finger nach unten gefaltet. Diese Mudra ähnelt stark der westlichen Geste des Zeichens der Hörner, welches Sie vielleicht aus der Hardrock und Metalszene kennen. Beim Karana-Mudra hält aber der Daumen Mittel- und Ringfinger nicht fest. Diese Handhaltung wird auch als Tarjani Mudra bezeichnet.

 

 

Namaskar Mudra oder Andschali Mudra

Diese Geste ist die des Gebetes. Beide Handflächen sind dabei vor der Brust gefaltet. Es ist eine der häufigsten und bekanntesten Mudras, doch eigentlich wird sie nie von Buddha selbst ausgeführt. Sie ist ein ehrfurchtsvoller Gruß, eine Mudra der inneren Sammlung und Konzentration. Diese Mudra wird auch als Namaste-Mudra bezeichnet, vereint alle Gegensätze, ist eine Geste tiefster Achtsamkeit und Verehrung. Sie wird eigentlich eher von den Gläubigen angewandt, findet aber mehr und mehr Einzug auch in die Darstellung der Buddha-Statuen selbst.

Natürlich gibt es noch viel mehr Mudras, die wir hier betrachten könnten. Doch sie alle aufzuzählen und zu beschreiben, wird auch für Sie als Leser bald fad und langweilig. Die wichtigsten Gesten kennen Sie nun und falls Sie es nicht schon wissen, können Sie bei Ihren Buddhas zu Hause gleich einmal nachsehen, welche Mudra er hat. Und vielleicht entscheiden Sie dann sogar, einer Buddha-Statue aufgrund ihrer Symbolik einen neuen Platz zu geben. Oder Sie schauen sich gezielt nach einer Buddha-Statue mit der Symbolik, die Sie gern in Ihrem Heim und Garten haben wollen, um. Eine Auswahl finden Sie auf jeden Fall schon einmal bei uns im großen Lager von Meyer`s Göttlichem Meublement.

 

Mudra – Die Handhaltungen von Buddha
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